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Welterbe Donau er-fahren: 4. Metten - Niederalteich

Ortsgruppen

Donau erobert Lehrer- und Kinderherzen: die Mitmach-Ausstellung des BUND Naturschutz stellt sich vor

In Kooperation mit dem Schulamt Deggendorf veranstaltete der BUND Naturschutz im Oktober 2016 eine Lehrerfortbildung zum Thema "Lebendige Donau in Bayern und Europa". Dazu war eine Ausstellung in der Aula der Deggendorfer Maria-Ward-Realschule aufgebaut. Jürgen Gill und Irene Weinberger-Dalhof vom BUND Naturschutz führten durch den Nachmittag.

"Bei der Umweltbildung ist mir am Wichtigsten, dass es allen Spaß macht!" schickte der Biologe Jürgen Gill dem Programm voraus. Nach zweieinhalb actionreichen und informativen Stunden waren sich die Lehrerinnen und der Konrektor der Realschule, Klaus Kirchberger, einig: Diese Mach-Mit-Ausstellung ist kurzweilig und abwechslungsreich und lässt die verschiedenen Tiere, Pflanzen und Auelebensräume der Donau auch in der Schule lebendig werden! Sie kann auch ideal zur Vor- oder Nachbereitung der beiden anderen Umweltbildungsangebote des BUND Naturschutz, der "Takatuka" und der "Schatzkiste Donau" eingesetzt werden, so dass die Schulkinder die Donau "rund ums Jahr" erleben können. Dafür bekommt der Naturschutzverband heuer auch Fördergelder vom Bayerischen Umweltministerium.

"Bei der Konzeption des Begleitprogramms kam es uns darauf an, möglichst alle Sinne anzusprechen. So bleiben die Inhalte besser im Gedächtnis. Und weil es um einen Fluss geht, dessen Charakteristik das Auf und Ab des Wassers - also die Dynamik - ist, wollen wir die Teilnehmer immer in Bewegung halten." beschreibt Projektleiterin Weinberger-Dalhof die Ideen, die hinter den vielen Spielen und Aktionen stecken. Die Lehrkräfte schlüpften in die Rolle der Schüler und probierten alles selber aus.

Woher kommt der enorme Artenreichtum an und in der Donau?

Ein Grund dafür ist die Wanderachsenfunktion der Donau quer durch Europa. Das Bodenpuzzle, das den Verlauf des Stromes durch zehn Länder zeigt, legten die Lehrer in Rekordgeschwindigkeit. Der zweite Grund ist die intakte Flussdynamik. Sie macht die niederbayerische Donau besonders wertvoll - hier kommt zum tragen, dass die 70 km zwischen Straubing und Vilshofen den längsten Abschnitt in Deutschland bilden, der nicht durch Staustufen beeinträchtigt ist. Bei der Donau-Gymnastik konnten die Lehrer Hoch- und Niedrigwasser am eigenen Körper spüren.

Danach schaute sich die Gruppe die Lebensräume der Donau vom Fluss weg Richtung Hinterland an und beschäftigte sich mit den verschiedenen Tieren und Pflanzen, die hier vorkommen. Dabei wurde immer wieder Bezug auf die Ausstellungstafeln genommen.

Im Fluss sind natürlich die Fische interessant, die bei einem Angelspiel und an einem präparierten Donau-Barsch zum Leben erweckt wurden. An den Kies- und Sandstränden, die je nach Wasserstand schmäler oder breiter sind, finden sich zahlreiche Muscheln und Schnecken, deren Gehäuse von den Lehrern genau inspiziert wurden, wobei die kleine Donau-Kahnschnecke mit dem schönen Zackenmuster besondere Beachtung fand. An Hand von rund geschliffenen Kieselsteinen wurde die Kraft des fließenden Wassers spürbar.

An die Strände schließt sich der Weichholzauwald an und entpuppt sich als wahre "Apotheke": Die Pädagogen knabberten an der bitteren Rinde der Silber-Weide, genossen danach den frischen Geschmack von Pfefferminzbonbons, schnupperten an Hopfendolden und lernten dabei die heilsamen Inhaltsstoffe der hier vorkommenden Pflanzen kennen.

Im Altwasser machten sie Bekanntschaft mit dem Moorforsch, Wasserfledermäusen und dem Biber, dessen ausgeklügeltes Verdauungssystem bei einem lustigen Spiel wieder vollen Körpereinsatz forderte.

Auewiesen und der Hartholzauwald verwöhnten zum Schluss das Auge mit wunderschönen Pflanzenfotos von Sibirischer Schwertlilie und Frauenschuh.

Zuletzt wurden alle Lebensräume und die dazugehörigen Tiere und Pflanzen bei einem Würfelspiel zusammengefasst.

"Ich habe heute richtig Lust bekommen, wieder öfter an die Donau zu gehen! Toll, dass dieser wertvolle Lebensraum direkt vor der Haustüre Deggendorfs liegt!" zeigten sich die Pädagogen beeindruckt von der Ausstellung und dem lebendigen Begleitprogramm.

Die BN-Ausstellung "Lebendige Donau in Bayern und Europa" wurde zum ersten Mal 2014 auf der Landesgartenschau gezeigt und kann mit und auch ohne Begleitprogramm ausgeliehen werden. Sie umfasst 15 leicht aufstellbare Tafeln, ein Begleitheft und ein Quiz. Das Mach-Mit-Programm eignet sich für Schulklassen ab der vierten Jahrgangsstufe.

Donau-Ausstellung und Begleitheft

Die Ausstellung "Lebendige Donau in Bayern und Europa" zeigt auf 15 leicht aufstellbaren Tafeln (Roll-Ups) die wichtigsten Lebensräume mit ihrer Tier- und Pflanzenwelt und erläutert die ökologischen Zusammenhänge, die zum außergewöhnlichen Reichtum der niederbayerischen Fluss-Landschaft führen. Auch die Geschichte der Planungen zum Donauausbau und die Idee, die Region als Welterbe von der UNESCO anerkennen zu lassen, werden erläutert.

Die Ausstellung zeichnet sich durch leicht verständliche Texte, anschauliche Grafiken und wunderschöne Bilder aus. Um die Ausstellung für die Schüler lebendig zu machen, bieten wir ein Begleit­programm mit Spielen und Aktionen an. So erarbeiten sich die Schüler selbst den Verlauf der Donau durch 10 Länder bei einem Bodenpuzzle, die Kraft des strömenden Wassers wird beim Ertasten von Kieselsteinen spürbar und die Artenvielfalt im Wasser beim Angelspiel erlebbar. Für Schüler höherer Jahrgangsstufen gibt es dem Alter und Lehrplan angepasste Aktionen.