Zur Startseite
  • Home
  • Aktuelles
  • Downloads
  • Spenden

Welterbe Donau er-fahren: 4. Metten - Niederalteich

Ortsgruppen

  • Übersicht
  • Home  › 
  • Donau  › 
  • Donaukongress 2016

25. Internationaler Donaukongress diskutiert Möglichkeiten für naturnahe Wasserstraße und Hochwasserschutz

 

Auch in seinem 25. Jahren war der vom BUND Naturschutz veranstaltete "Internationale Donaukongress" in Niederalteich bei Deggendorf gut besucht.

Am Samstag, den 3. Dezember blickten zunächst Hubert Weiger, Vorsitzender des BUND Naturschutz Bayern und des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) sowie die Mitbegründer und langjährigen Mitorganisatoren, Ludwig Daas und Dieter Scherf, auf die Geschichte des Kongresses zurück. In dem Kongress wurde im Lauf der Zeit nicht nur der Ausbau der Wasserstraße zwischen Straubing und Vilshofen verhandelt; Themen waren Fragen der Wirtschaftlichkeit von Ausbaumaßnahmen, die Einbindung der Wasserstraße in größere Verkehrskonzepte, die Bedeutung des Flusses und der Auen für den Schutz der biologischen Vielfalt sowie der Hochwasserschutz und die Folgen des Klimawandels. Nicht zuletzt entwickelte sich auch aus dem Kongress ein verstärktes Bewusstsein für die Bedeutung der Natur- und Kulturlandschaft als ein in Europa einmaliges Erbe. Vielfach richtete sich in den Kongressen der Blick auch über die bayerischen Grenzen auf die Naturausstattung, aber auch die jeweiligen Ausbauplanungen an der Gesamt-Donau bis zum Schwarzen Meer.

Merkmale naturnaher Flüsse

Dr. Christine Margraf und Georg Kestel vom BUND Naturschutz stellten in Vorträgen "Merkmale naturnaher Flüsse und Leitprinzipien für naturnahen Wasserbau" vor, unter anderem abgeleitet aus der aktuellen Entwicklung der Flusslandschaft an der mittleren Isar zwischen Freising und Moosburg, nach den dort durchgeführten Renaturierungen.

Ausbauplanungen in Bayern und an der europäischen Donau

Georg Rast (WWF Deutschland), Dr. Markus Schmautz (RMD Wasserstraßen GmbH) und Robert Tögel von der via donau (der österreichischen Wasser- und Schifffahrtsverwaltung) vermittelten einen Überblick über die an der Donau aktuell geplanten Ausbauprojekte. Eine neue Entwicklung stellte dabei für den Kongress das Referat des RMD-Vertreters dar. Laut Hubert Weiger sei dies auch ein Dokument der mit der Entscheidung für den flussregulierenden Ausbau und gegen die Staustufe ermöglichten Weiterentwicklung der Diskussion.

Für die aktuelle Planung an der bayerischen Donau gestanden die Naturschützer einerseits eine deutliche Weiterentwicklung "in die richtige Richtung" zu; jedoch bestehen zwischen den von der Bundesregierung und dem Land Bayern beauftragten RMD-Planern sowie den auf dem Kongress vertretenen Naturschutzverbänden noch unterschiedliche Auffassungen, wie weitgehend sich die geplanten Flussreguliereungen mit Elementen der natürlichen Flussdynamik verbinden lassen.

Beeindruckende Renaturierungen an der österreichischen Donau

Robert Tögel von der via donau konnte dazu für die österreichischen Donauabschnitte in der Wachau und den Bereich des Nationalparks Hainburg östlich von Wien beeindruckende Bilder von in den letzten Jahren und Jahrzehnten durchgeführten Projekten präsentieren.

UNESCO-Projektschulen verbinden europäische Länder entlang der Donau bis zum schwarzen Meer

Eine erfrischende Abwechslung und einen deutlichen Farbtupfer brachten Schülerinnen der Angela-Fraundorfer Realschule Aiterhofen und der Ludmilla-Realschule in Bogen unter Leitung u.a. von Agathe Lehr in den Kongress, mit der Vorstellung der Aktivitäten ihrer Schulen in einem Verbund von UNESCO-Projektschulen entlang der gesamten Donau. Auch bei der Abendveranstaltung bildete ein von Schülerinnen der Realschule Aiterhofen aufgeführtes kurzes szenisches Spiel über das Aufeinandertreffen der "kleinen Aitrach" und der "großen Donau" ein Highlight.

Donauraum-Strategie der EU und Hochwasserschutz Themen der Podiumsdiskussion

Unter dem "Dach" der vor einigen Jahren verabschiedeten "Europäischen Donauraumstrategie" diskutierten am Sonntag, den 4. Dezember, Vertreter der im Landtag, Bundestag und Europaparlament vertreten Parteien aktuelle Fragen rund um die Planungsprojekte und den Hochwasserschutz in der Region.

Unter der Leitung von Christian Schneider diskutierten MdL Hans Ritt (CSU), MdB Rita Hagl-Kehl (SPD), Dr. Georg Meiski (Freie Wähler), MdL Rosi Steinberger (Bündnis 90 / Die Grünen), Stefan Hölzl (Die Linke), MdEP Prof. Dr. Klaus Buchner (ÖDP) und Prof. Dr. Hubert Weiger (BUND Naturschutz). Einen Schwerpunkt bildete dabei unter anderem der Hochwasserschutz. Thematisiert wurde nicht nur, dass der Hochwasserschutz im gesamten Einzugsgebiet der Donau, u.a. durch Uferrandstreifen entlang der Gewässer und eine Einschränkung des Maisanbaus auf problematischen Standorten verbessert werden muss.

Besonders nach einem Beitrag des Niederalteicher Bürgermeisters Albin Dietrich wurde deutlich, dass speziell für einige Donaugemeinden die Finanzierungsaufteilung für die geplanten Deichneubauten einer eigenen, verbesserten Regelung bedarf. Aktuell wird die Vergabe der Deichbaumaßnahmen in Niederalteich, das von dem Hochwasser 2013 nach einem Deichbruch bei Winzer massiv betroffen war, dadurch aufgehalten, dass wegen des außerordentlich hohen Kostenanteiles für die Kommunen keine Finanzierungsvereinbarungen geschlossen werden konnten. Die Kongressteilnehmer sehen hier den Bund und Bayern stärker als bisher in der Pflicht. Auch die auf dem Podium vertretenen Parlamentarier wollen sich in der nächsten Zeit um diese Frage annehmen.

Zum Abschluss der Veranstaltung verabschiedete der Kongress eine Resolution.

Faltblatt mit dem Kongress-Programm

Resolution

Die auf dem Kongress gezeigten Präsentationen finden Sie in Kürze hier im Anschluss zum Download.