Fisch-Plastik ! Plastik-Fisch
Plastik als existentielle Bedrohung unseres Lebensraums, als Kohlendioxid- und Methanemittent, giftiger Problemstoff in Form von kontinuierlich zunehmender Eintragung in Boden, Wasser, Luft und in die Nahrungskette soll ins alltägliche Bewusstsein gerückt werden.
Die Sichtbarmachung erfolgt durch ein langfristig angelegtes Kunstprojekt. Es umfasst die aktionsmäßige Materialsammlung, die gemeinschaftliche Erstellung eines skulpturalen Objekts: einer Plastik-Plastik und die künstlerische und wissenschaftliche Nachbearbeitung und Archivierung für die Öffentlichkeit.
Dazu wird in organisierten Müllsammel-Aktionen insbesondere Konsummüll, wie Verpackungsmaterial, weggeworfene Gebrauchsgegenstände, Zigarettenkippen etc., in der Natur gesehen [sic], eingesammelt und anschließend in einen künstlerischen Kontext gebracht. Es entsteht eine großformatige, teilweise temporäre Installation in der Landschaft. Der formale Rahmen der Installation wird vorgegeben durch eine vom niederbayrischen Künstler Günter Reinhardt gestaltete Stahlrohrkonstruktion in Form eines stilisierten Fisches. Der vorgefundene Müll wird darin mit künstlerischen Mitteln spektakulär in Szene gesetzt und somit die Vermüllung der Erde im lokalen, landschaftlichen Kontext thematisiert.
Fisch-Plastik|Plastik-Fisch in der Grundschule Metten
Wird es 2050 mehr Plastik im Meer geben als Fische? Dieser Frage wollten die Mettener GrundschülerInnen 14 Tage lang nachgehen.
Die Kinder und LehrerInnen sammeltenn zwei Wochen lang den Plastikmüll, der in der Schule anfällt. Der gesammelte Müll wurde unter die Lupe genommen und hinterfragt. Wie ist das Verhältnis von Verpackung zu Inhalt? Wie aufwendig ist es, die Plastikteile zu produzieren und warum wird weltweit von Jahr zu Jahr mehr Plastik produziert statt weniger? Welche Rolle spielen die bunten Farben und die unterschiedlich beschaffenen Oberflächen?
Der Müll wurde anschließend von den SchülerInnen zusammen mit ihrer Lehrerin Katrin Lex in einem Mitmach-Kunstprojekt zu einer Plastik-Plastik verarbeitet. Dazu stand der große Fisch vor der Grundschule in Metten und dort konnte man dem Kunstwerk beim Entstehen zusehen. Am großen Schulfest wurde die Installation dem Publikum präsentiert.
Das Konzept zum Projekt „Fisch-Plastik ! Plastik-Fisch“ wurde von der Diplom-Designerin Susann Schüler entwickelt. Der Plastik-Fisch soll als Wanderausstellung in Zukunft entlang der Donau auch international zum Einsatz kommen. Eine der nächsten Stationen soll Wien sein. Das Projekt wird dazu unterstützt durch die Regensburger Initiative „Donau ohne Plastik“.
Fisch-Plastik|Plastik-Fisch beim Donaufest 2024
Auch 2024 haben wir beim Fest an der Donau mit dem Projekt „Fisch-Plastik ! Plastik-Fisch“ mit Mitteln der Kunst wieder auf das wachsende Problem der Umweltbelastung durch Plastik aufmerksam gemacht.
Heuer mit dem Schwerpunkt Zigarettenkippen.
Allein in Deutschland werden jährlich etwa 106 Mrd. Zigaretten geraucht. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) landen 2/3 aller gerauchten Zigaretten auf dem Boden. Weltweit gelangen so etwa 4,5 Billionen Zigarettenkippen pro Jahr in die Umwelt.
Konventionelle Zigarettenfilter werden aus Zellulose-Acetat hergestellt – einem Kunststoff. Die Zerfaserung dieses Materials in kleinste Plastikpartikel kann viele Jahre dauern und trägt in letzter Konsequenz zur Belastung der Meere durch Mikroplastik und Giftstoffe bei.
Zur Installation am Fisch zum Donaufest brauchten wir viele mit Kippen befüllte „Fischschuppen“.
Die Fischschuppen wurden ganz einfach aus Abfall gebastelt, mit einem Stück Folie und einem Tacker. :)