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Grundwassermanagement im Naturschutzgebiet Runstwiesen und naturnahe Pflege von Grabensystemen

Die BUND-Naturschutz-Ortsgruppe Bernried-Metten-Offenberg lud zusammen mit dem Infozentrum Isarmündung und dem Wasserwirtschaftsamt Deggendorf zur Exkursion in das Naturschutzgebiet „Runstwiesen“ in der Gemeinde Offenberg. Franz Schöllhorn, Leiter des Infozentrums Isarmündung und Hermann Waas von Wasserwirtschaftsamt erläuterten die aktuellen hydrologischen Untersuchungen und zeigten auf, welche Möglichkeiten daraus entstehen, mehr Wasser in der Fläche zu halten.

01.11.2025

Die BUND-Naturschutz-Ortsgruppe Bernried-Metten-Offenberg lud zusammen mit dem Infozentrum Isarmündung und dem Wasserwirtschaftsamt Deggendorf zur Exkursion in das Naturschutzgebiet „Runstwiesen“ in der Gemeinde Offenberg. Franz Schöllhorn, Leiter des Infozentrums Isarmündung und Hermann Waas von Wasserwirtschaftsamt erläuterten die aktuellen hydrologischen Untersuchungen und zeigten auf, welche Möglichkeiten daraus entstehen, mehr Wasser in der Fläche zu halten.

Im Jahr 1926 beschloss der bayerische Landtag, dass Entwässerungs-Gräben in den Runstwiesen angelegt werden, um die Flächen landwirtschaftlich besser nutzen zu können. Vor der Entwässerung wurden sie extensiv beweidet, danach dienten sie als Wiese und Acker.

Nun hat sich hundert Jahre später in Zeiten des Klimawandels, der mit trockenem Frühjahr und sehr heißen Sommer mehrere Jahre in Folge einhergeht, gezeigt, dass mit der Entwässerung zu viel Oberflächenwasser abfließt. Die moorigen und an-moorigen Böden verlieren dadurch an Substanz und damit CO2. Das Gegenteil sollten wir allerdings erreichen: Die Böden sollten Humus aufbauen und damit CO2 aus der Luft speichern. 

„Das Grundwasser ist seit 2015 einen halben Meter gesunken und kann sich seither nicht mehr erholen. Nur wenn mehr Niederschlagswasser länger in der Fläche gehalten wird, kann sich der Oberboden als auch das Grundwasser erholen“ bemerkte Waas vom WWA. Es sollen kleinere Gräben verfüllt und die Gewässersohle vom großen Gewässern angehoben werden. Den ursprünglichen Bachlauf kann man leider nicht mehr rekonstruieren.

Schöllhorn sagte: “Die meisten Flächen in den Runstwiesen sind in öffentlicher Hand und werden vorbildlich von örtlichen Landwirten gepflegt, d.h. sie werden extensiv bewirtschaftet ohne Dünger und Pflanzenschutzmittel, die das Mähgut wird abtransportiert und verfüttert“. Ein wichtiger Aspekt bei den zukünftigen Wiedervernässungs-Maßnahmen ist, dass die Wiesen weiterhin gemäht werden können. Für die Verwertung des Mähguts, das in der Landschaftspflege anfällt, sollten mittelfristig noch weitere Möglichkeiten im Landkreis geschaffen werden, wie zum Beispiel eine Kompostier- oder Biogasvergärungsanlage für Grasschnitt. 

Mit dem Rückhalt der Niederschläge in der Fläche wird die Abflussgeschwindigkeit des Wassers verringert und damit auch das Hochwasserrisiko in der Donau. Obendrein sind Wiesen mit feuchten Mulden ideale Brutplätze für Brachvogel, Kiebitz und andere Bodenbrüter. Viele kleine Wirbeltiere und auch wirbellose Tiere können in den extensiv gepflegten Wiesen gute Bedingungen für ihr Überleben finden.