Mit Herz und Hand auf der Streuobstwiese: Fortbildung für Lehrkräfte und Umweltbildner begeistert Teilnehmer in Lalling
Ende Oktober fand im Niederbayerischen Streuobstwiesenkompetenzzentrum Lallinger Winkel eine Fortbildung unter dem Titel „Mit Herz und Hand auf der Streuobstwiese“ statt. Eingeladen hatten der BUND Naturschutz in Bayern e.V., Kreisgruppe Deggendorf, gemeinsam mit dem Niederbayerischen Streuobstwiesenkompetenzzentrum Lallinger Winkel e.V. und dem Schulamt Deggendorf. Zahlreiche Lehrkräfte aller Schularten sowie Aktive aus der Umweltbildung waren gekommen, um sich Anregungen für ihre pädagogische Arbeit in und mit der Natur zu holen.
Unter der Leitung von Irene Weinberger-Dalhof, Leiterin der BN-Geschäftsstelle Deggendorf, führten Alexandra Steinhuber (Fachberaterin für Umweltpädagogik und Bildung für nachhaltige Entwicklung im Schulamtsbezirk Deggendorf) und Maria Gruber (Vorsitzende des Niederbayerischen Streuobstwiesenkompetenzzentrums Lallinger Winkel e.V.) durch den abwechslungsreichen Nachmittag.
Mit im Mittelpunkt standen die sogenannten „Streuobst-Kisten“, die das Kompetenzzentrum für die Bildungsarbeit entwickelt hat. Sie enthalten Materialien und Anleitungen für zahlreiche Aktionen, Experimente und Spiele rund um das Thema Streuobstwiese. Das Konzept richtet sich an Kinder zwischen drei und zwölf Jahren und lädt dazu ein, die Streuobstwiese im Jahreslauf mit allen Sinnen zu erleben – ein zentraler Gedanke der Streuobstpädagogik, wie die Referentin Alexandra Steinhuber betonte.
Nach einem theoretischen Einführungsteil im Seminarraum, in dem Weinberger-Dalhof auf die Gefährdung dieses wertvollen Lebensraumes in unserer Kulturlandschaft hinwies, ging es hinaus auf die nahegelegene Streuobstwiese von Maria Gruber. Dort konnten die Teilnehmer einige der vorgestellten Aktionen selbst ausprobieren und sich von den vielfältigen Möglichkeiten auf der Streuobstwiese überzeugen. So lernte man die Tiere und deren Aufgaben auf der Obstwiese bei einem Merkspiel kennen, konnte beim „Spiegel-Gang“ von unten in die mächtigen Kronen uralter Bäume blicken und füllte bei einem Such-Auftrag bereitgestellte Eierschachteln mit teilweise skurrilen Fundsachen.
Bei mildem Herbstwetter waren die Teilnehmer begeistert dabei, die Verbindung von Naturerlebnis und Lerninhalten in der Praxis zu erfahren. Beim anschließenden gemütlichen Ausklang mit Apfeltee, Apfelmarmelade, Kuchen und Quittenbrot konnte die Streuobstwiese sogar kulinarisch erlebt werden.
Die Streuobst-Kisten können im Kompetenzzentrum Lalling ausgeliehen oder gemeinsam mit einem Umweltbildner gebucht werden.
Neben Materialien und Fortbildungen bietet das Streuobstwiesenkompetenzzentrum auch Ausbildungen rund um das Thema Streuobst an – etwa zum Streuobstpädagogen oder zum Streuobstberater. Ziel dieser Qualifikationen ist es, Wissen über den Lebensraum Streuobstwiese weiterzugeben und so zum Erhalt dieser wertvollen Kulturlandschaft beizutragen.
Nähere Informationen finden Interessierte auf der Webseite des Niederbayerischen Streuobstwiesenkompetenzzentrums:
https://www.streuobstzentrum-niederbayern.de/aus-und-fortbildung
| Ergänzender Tipp: Die Stadt Deggendorf zeigt vom 18. März bis 30. April 2026 im Foyer des Neuen Rathauses Deggendorf die Ausstellung „Streuobstwiesen – Paradiese aus Menschenhand“ des BUND Naturschutz. Darin ist die ökologische und kulturelle Bedeutung dieser einzigartigen Lebensräume zu sehen. Schulklassen und Gruppen sind herzlich zum Besuch eingeladen.  | 









